Freiwilliges Engagement und Partizipation
Das freiwillige und ehrenamtliche Engagement älterer Menschen ist für die Gesellschaft unverzichtbar. Mit der Übernahme von Verantwortung tragen die älteren Generationen aktiv zu einem guten Leben in der Stadt und auf dem Land bei. Aus Sicht der BAGSO bedarf es auch bundespolitischer Maßnahmen, um das Engagement und die Partizipation Älterer zu unterstützen und zu befördern.
Aus den Antworten der Parteien haben wir die zentralen Aussagen zusammengestellt. Alle Fragen der BAGSO-Wahlprüfsteine sowie die vollständigen Antworten der befragten Parteien stehen in einer Langfassung zum Download zur Verfügung.
- Gesellschaftliche Teilhabe muss auch Älteren ermöglicht werden, die aufgrund von Armut, gesundheitlichen Einschränkungen, Migrationserfahrung oder sozialer Isolation benachteiligt sind. Wie wollen Sie Menschen in benachteiligten Lebenslagen Zugang zu Engagement und Partizipation ermöglichen?
CDU und CSU möchten den Bundesfreiwilligendienst auch als Angebot für Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderungen stärker entwickeln. Sie kündigen zudem eine umfassende Strategie gegen Einsamkeit an.
Die SPD will Bedingungen für die Befähigung von Menschen schaffen, denen Ressourcen für eine Beteiligung am politischen Prozess fehlen. Ein Förderprogramm des Bundes für Volkshochschulen soll das Recht auf digitale Bildung und Weiterbildung für alle Generationen stärken.
Die FDP möchte „das Ehrenamt stärken, entbürokratisieren und digitalisieren“, um einen besseren Zugang zu Engagement und Partizipation von benachteiligten Älteren zu ermöglichen. Zusätzliche Maßnahmen sollen sich an Seniorinnen und Senioren mit Migrationserfahrung richten.
DIE LINKE strebt ein eigenständiges (Bundes-)Teilhabegesetz für ältere Menschen an, das den Rechtsanspruch auf volle soziale Teilhabe (z. B. Anspruch auf barrierefreies Wohnen und wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Alter) festschreibt. Die Rechte der Seniorenvertretungen sollen ausgebaut und bundeseinheitlich gestärkt werden.
Bündnis 90/Die Grünen will mit einem Programm den WHO-Ansatz für „Altersfreundliche Städte und Gemeinden“ fördern, bei dem Ansprechstellen und Gemeindezentren über altersgerechtes Wohnen, Weiterbildungsangebote, Pflege und soziale Sicherung sowie Möglichkeiten, sich im Dorf oder im Stadtteil zu engagieren, informieren.
LINKE und Bündnis 90/Die Grünen verweisen auf ihre Rentenkonzepte als Beitrag, um finanzielle Hürden für Engagement und Partizipation abzubauen.
- Eine Engagement unterstützende Infrastruktur muss über hauptamtlich besetzte Anlaufstellen nachhaltig aufgebaut und gesichert werden – flächendeckend, wohnortnah und verlässlich. Welche bundespolitischen Maßnahmen plant Ihre Partei, um entsprechende Strukturen zu befördern?
CDU und CSU planen, Vorhaben, die das Ehrenamt unterstützen und auch in strukturschwachen und ländlichen Regionen von besonderer Bedeutung sind, weiter zu fördern. Außerdem sollen Anlaufstellen für das Ehrenamt in Kreisen und Gemeinden flankierend begleitet werden.
Die SPD sieht vor, erfolgreiche Strukturen wie den Bundesfreiwilligendienst, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt sowie das Patenschaftsprogramm „Menschen stärken Menschen“ zu verstetigen und auszubauen.
Die FDP setzt darauf, den Zugang zu neuen digitalen Lösungen für Vereine zu vereinfachen sowie auf mehr Barrierefreiheit.
DIE LINKE möchte die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt stärker auf die Förderung bestehender Engagementstrukturen ausrichten.
Bündnis 90/Die Grünen beabsichtigt, die Gemeinschaftsaufgabe „Regionale Daseinsvorsorge“ im Grundgesetz einzuführen.
- Die BAGSO als Dachverband der Seniorenorganisationen bestärkt Menschen aller Generationen darin, sich zu engagieren und sich am Austausch der Generationen zu beteiligen. Was plant Ihre Partei, um den Dialog der Generationen und das generationsübergreifende Engagement bundesweit zu befördern?
CDU und CSU möchten das zuletzt gestärkte Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser fortführen.
Die SPD konzentriert sich ebenfalls auf Fortführung des Bundesprogramms „Mehrgenerationenhaus“ und möchte es weiter ausbauen.
Die FDP will Orte des generationsübergreifenden Austauschs und des Zusammenkommens ausbauen und intergenerationelle Wohnkonzepte fördern.
DIE LINKE befürwortet generationsüber-greifende Projekte.
Bündnis 90/Die Grünen will sich für ein „Bundesprogramm lebenswerte und inklusive Quartiere für alle Generationen“ einsetzen.