Ungleiche Teilhabechancen im Alter?
Fachgespräch zur Zukunft der kommunalen Altenhilfe
Wie können in allen Landesteilen, insbesondere auch in strukturschwachen Regionen, gute Lebensbedingungen für ältere Menschen sichergestellt werden? Das war die zentrale Frage eines Fachgesprächs, das die BAGSO am 24. Februar 2021 veranstaltete. An der Veranstaltung nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Landesministerien, der Freien Wohlfahrtspflege, der kommunalen Spitzenverbände sowie von Seniorenorganisationen und Gewerkschaften teil. Das Fachgespräch knüpfte an die Ergebnisse des Siebten Altenberichts der Bundesregierung sowie den grundgesetzlichen Auftrag der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse an.
In ihren Impulsreferaten machten Carolin Herrmann, Schnittpunkt/Alter (Köln), Reinhard Pohlmann von der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) und der Gerontologe Prof. Dr. Thomas Klie deutlich, wie dringend der Handlungsbedarf in den Kommunen ist, um die Teilhabechance Älterer zu verbessern. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern herrschte Konsens, dass es einer gesellschaftlichen Debatte bedarf, um das Thema stärker ins Bewusstsein der Verantwortlichen zu heben. Zu gelingender Teilhabe gehörten auch Partizipationsangebote und Mitwirkungsregelungen bzw. -gesetze.
In zahlreichen Bundesländern gebe es bereits Initiativen zur Weiterentwicklung der Altenhilfestrukturen. Die Diskussion machte deutlich, dass es sich um eine Querschnittsaufgabe handelt, die nur von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam bewältigt werden kann. Offen diskutiert wurde die Frage nach einer Reform des § 71 SGB XII oder der Schaffung eines Seniorenteilhabe-Gesetzes.
Das Fachgespräch wurde von der BAGSO in Kooperation mit dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge durchgeführt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Der Ergebnisbericht gibt einen Einblick in die Kernaussagen und Diskussionen der Veranstaltung.