Umgang mit Kriegserlebnissen

Viele ältere Menschen haben selbst Krieg erlebt oder in ihrer Kindheit unter Kriegsfolgen gelitten. Die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine rufen bei vielen von ihnen Erinnerungen und Ängste wach. Insbesondere Menschen mit Demenz sind den Bildern und Eindrücken vom Krieg in der Ukraine häufig schutzlos ausgeliefert. Wo finden ältere Menschen in dieser Situation Unterstützung und Hilfe? Und wie können Angehörige und Pflegekräfte in dieser Situation helfen?

Menschen mit Demenz und der Ukraine-Krieg

Während Menschen ohne Demenz die Bilder des brutalen Angriffskriegs in der Ukraine zumindest einigermaßen einordnen können, sind Menschen mit einer Demenz den Eindrücken meist schutzlos ausgeliefert. Am Beratungstelefon der Alzheimer Gesellschaft berichten Anruferinnen und Anrufer von auffälligen Veränderungen im Verhalten bei ihren an Demenz erkrankten Angehörigen: von Unruhe, Umherwandern, unruhigem und ängstlichem Verhalten. Die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg hat Informationen und Tipps zusammengestellt, wie Angehörige, Betreuungs- und Pflegekräfte reagieren können.

Informationen und Tipps der Alzheimer-Gesellschaft Baden-Württemberg

Merkblatt zum Umgang mit Geflüchteten

Das Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine ist angesichts der Bilder, die uns aus dem Kriegsgebiet erreichen, groß. Sicherheit im Umgang mit Menschen, die Schlimmes erlebt haben, gibt ein Merkblatt auf der Webseite der Stiftung Katastrophen Nachsorge. Es gibt Tipps für die Begleitung von psychisch belasteten Menschen und Hinweise, wie die eigene Gesundheit im Blick behalten werden kann.

Zum Merkblatt
 

Psychologische Akuthilfe und Unterstützung

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) hat angesichts der dramatischen Ereignisse in der Ukraine eine Akuthilfe für Betroffene, also Geflüchtete, Angehörige und Helfende eingerichtet, um Folgen des Krieges zu bewältigen. Sie soll der akuten Unterstützung von Betroffenen und Helfenden dienen. Es werden Materialien, Tipps für Helfende und Angehörige sowie Links zur psychologischen Unterstützung angeboten.

BDP - Psychologische Akuthilfe und Unterstützung im Ukraine-Krieg

Silbernetz: Kriegsangst beherrschendes Thema

Silbernetz ist ein Angebot für ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden. Ihnen bietet das „Silbertelefon“ die Chance, einfach mal zu reden. Anrufe unter der Nummer 0800 470 8090 sind vertraulich und kostenfrei. Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine ist die Angst vor einem Krieg das zentrale Thema in vielen Gesprächen, berichtet Silbernetz. Das Telefon gegen Einsamkeit arbeitet interkulturell und richtet sich an Menschen egal welchen Glaubens, welcher Kultur und welchen Geschlechts.

Zu Silbernetz

Deutschlandfunk: Wie Ältere mit dem Ukraine-Krieg umgehen

Wie belastend die aktuelle Situation für Ältere sein kann und wo es Hilfe gibt, war Thema der Sendung Lebenszeit im Deutschlandfunk am 11. März 2022. Zu Gast war unter anderen Margit Hankewitz, BAGSO-Vorstandsmitglied und Leiterin des Sozialwerks Berlin, einem großen Begegnungszentrum für Seniorinnen und Senioren. Die Sendung „Werden Ängste wieder wach? Wie Ältere mit dem Ukraine-Krieg umgehen“ dauerte rund 70 Minuten und kann auf der Webseite des Senders angehört werden.

Zur Sendung vom 11. März 2022