Expertise zum Achten Altersbericht
Förderung von Technik-und Medienkompetenz älterer Menschen aus der Perspektive der Geragogik
Wie kann der Erwerb von Technik- und Medienkompetenz älterer Menschen gefördert werden? Wie sieht die Bildungspraxis aktuell aus? Im Rahmen des Achten Altersberichts der Bundesregierung „Ältere Menschen und Digitalisierung“ beauftragte das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) die Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Renate Schramek und Janina Stiel, eine Expertise zu diesen Fragen zu erstellen. Janina Stiel leitet seit 2019 Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“ der BAGSO. Renate Schramek ist Professorin für Gesundheitsdidaktik an der Hochschule für Gesundheit Bochum.
Die Expertise mit dem Titel „Förderung von Technik-und Medienkompetenz älterer Menschen aus der Perspektive der Geragogik“ befasst sich damit, wie Erkenntnisse der Geragogik Älterer in die praktische Bildungsarbeit übertragen werden können. Barrieren beim Erwerb digitaler Kompetenzen werden identifiziert sowie Brücken aufgezeigt, diese zu überwinden.
Der Blick in die Praxis zeigt, wie Techniklernen stattfindet, selbstgesteuert, innerhalb der Familie, in intergenerationellen Projekten und mit freiwillig engagierten Internethelfern sowie in institutionellen Lernkontexten. Die verschiedenen Formate bieten Vorteile und Herausforderungen, die anhand von geragogischen Prinzipien dargestellt werden. Es wird gezeigt, wie sie zielführend weiterentwickelt werden könnten.
In den abschließenden Empfehlungen fordern die beiden Autorinnen eine Bildungsstrategie mit struktureller Förderung, die allen älteren Menschen eine selbstbestimmte Wissensaneignung ermöglicht. Sie soll sich an den Bedarfen und Motivationslagen der Menschen orientieren und auf Teilhabe und Kommunikation im sozialen Raum zielen. Gefordert wird auch der Auf-und Ausbau eines Weiterbildungssystems für Multiplikatoren auf dem neuesten Erkenntnisstand. Denn so das Fazit der Expertise: Ohne den zukünftigen Ausbau von Strukturen zur Weiterbildung in dem wichtigen Bereich von Medien-und Technikkompetenz im Alter wird es nicht gelingen, die drohende Exklusion von eher benachteiligten Älteren in der Fläche zu verhindern und das Potenzial nutzbar zu machen, das die Technikentwicklung für die Lebensgestaltung im Alter bereithält.