Praxisbeispiel Seniorenbeirat Koblenz
Stadt unterstützt bei digitalen Verwaltungsangeboten
Das haben die Aktiven des Seniorenbeirats Koblenz erreicht:
Bürgerinnen und Bürger, die digitale Dienstleistungen nur schwer oder gar nicht nutzen können, bekommen Unterstützung von Mitarbeitenden im Bürgeramt.
Deshalb ist der Seniorenbeirat aktiv geworden:
„Wir wollten sicherstellen, dass Menschen in Koblenz bei digitalen Verwaltungsangeboten unterstützt werden, wenn nötig“, sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Prof. Dr. Heinz-Günther Borck. Anfang 2021 war ein Verwaltungsabkommen zwischen Bund und Ländern in Kraft getreten. Es sah vor, das sogenannte Online-Zugangsgesetz beschleunigt umzusetzen. Das Online-Zugangsgesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen über Verwaltungsportale auch digital anzubieten.
So sind die Aktiven vorgegangen:
Im Februar 2021 stellte der Seniorenbeirat einen förmlichen Antrag auf „Administrative Begleitung“ über den Oberbürgermeister an den Rat. Der Rat überwies den Antrag an den Sozialausschuss, dieser lehnte den Antrag des Seniorenbeirats im Sommer 2021 zunächst ab – aus Kostengründen und mit dem Hinweis darauf, dass viele Verwaltungsleistungen auch weiterhin analog angeboten würden. 2022 beschloss die Stadt jedoch, die Arbeit und die Dienstleistungen der Verwaltung so schnell und so weitgehend wie möglich zu digitalisieren. Daraufhin habe der Oberbürgermeister im zuständigen Ausschuss erklärt, die Stadt werde ihr Personal anweisen, Menschen behilflich zu sein, die Schwierigkeiten hätten mit der Wahrnehmung der digitalen Angebote, erzählt Heinz-Günther Borck. Er saß in den Ausschüssen, in denen das Thema behandelt wurde, und brachte das Anliegen des Seniorenbeirats wiederholt ein.
Aktion nachmachen? Das empfiehlt der Seniorenbeirat Koblenz:
„Stellen Sie einen förmlichen Antrag, damit der Politik das Problem bewusst wird“, sagt Heinz-Günther Borck. „Und denken Sie daran, die Öffentlichkeit zu erreichen.“ Der Seniorenbeirat Koblenz verschickt unter anderem Pressemitteilungen und verfasst Leserbriefe. Auf seiner Webseite informiert er über Themen, Beschlüsse und Maßnahmen. Außerdem tragen die Mitglieder des Seniorenbeirats als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Informationen in ihre Verbände und zu ihren Zielgruppen.