Weichen in der Seniorenpolitik jetzt stellen

Erwartungen der BAGSO an die neue Bundesregierung

Aktuellmeldung

Die BAGSO fordert die Politik auf, in den kommenden vier Jahren zentrale Herausforderungen der Seniorenpolitik beherzt anzugehen. In einem Brief an die im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien und ihre Fraktionen benennt sie fünf Aufgabenbereiche, die für ältere Menschen zentral sind, darunter die Bezahlbarkeit von Pflege, Unterstützung beim Erwerb digitaler Kompetenzen sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut. 

„Viele ältere Menschen in Deutschland erhoffen sich, dass die neue Bundesregierung Themen anpackt, bei denen wir in den vergangenen Jahren nicht oder allenfalls stückweise vorangekommen sind“, heißt es in dem Schreiben. Konkret fordert die BAGSO einen besseren Zugang zu Hilfeleistungen, insbesondere bei der Grundsicherung im Alter. Steigende Bedarfe im Alter sollten über einen Mehrbedarfszuschlag ausgeglichen werden. Die BAGSO setzt sich zudem dafür ein, dass der Bund weiter die digitalen Kompetenzen und die digitale Teilhabe älterer Menschen stärkt und den DigitalPakt Alter, eine gemeinsame Initiative von Bundesfamilienministerium und BAGSO, fortführt und ausbaut. 

Als weitere zentrale Herausforderung benennt die BAGSO den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer Vollversicherung, mindestens jedoch eine Begrenzung der Eigenanteile. Um die Pflege zu Hause stärker zu fördern, muss eine Entgeltersatzleistung analog zum Elterngeld für pflegende Angehörige eingeführt werden. Nach Ansicht der BAGSO muss das Pflegesystem auch strukturell verbessert werden und den Kommunen wieder mehr Verantwortung übertragen werden. 

Weitere Aufgaben sind aus Sicht der BAGSO ein besserer Schutz vor Altersdiskriminierung und eine Initiative der Bundespolitik zur Förderung guter Altenhilfestrukturen in allen Kommunen Deutschlands. Die BAGSO vertritt über ihre 120 Mitgliedsorganisationen knapp 10 Millionen Menschen über 60 Jahre.