Suizidprävention jetzt stärken!

BAGSO fordert gesetzliche Verankerung der Suizidprävention

Pressemitteilung

Hilfe zur Unterstützung in suizidalen Krisen muss leichter zugänglich sein als Hilfe zur Selbsttötung. Vor der Abstimmung über Gesetzentwürfe zur Suizidassistenz im Bundestag am 06.07.2023 fordert die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen zusammen mit zahlreichen anderen Verbänden den Gesetzgeber auf, noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz zur Suizidprävention zu verabschieden und umzusetzen. In einem Schreiben an die Abgeordneten des Bundestags setzen sie sich gemeinsam für eine Stärkung und auskömmliche Finanzierung der Suizidprävention sowie der Hospizarbeit und der Palliativversorgung ein.

Gemeinsam mit den anderen unterzeichnenden Verbänden fordert die BAGSO ein Schutzkonzept für Menschen mit Suizidgedanken. Dies müsse den Aus- und Aufbau regionaler und überregionaler suizidpräventiver Angebote umfassen ebenso wie eine bundesweit einheitliche Telefonnummer und eine Internetseite. Für Risikogruppen sowie für junge und ältere Menschen müsse es spezielle präventive Angebote geben. Mehr als 40 Fachgesellschaften und bundesweit tätige Institutionen, darunter die BAGSO, hatten bereits 2022 „Eckpunkte für eine gesetzliche Verankerung der Suizidprävention” veröffentlicht.

Die BAGSO kritisiert darüber hinaus, dass die Entscheidung im Bundestag zur Neuregelung der Suizidassistenz im Hauruckverfahren getroffen werden soll. „Trotz der Dringlichkeit, die Bedingungen für die Suizidassistenz klar zu regeln, muss eine solche weitreichende Entscheidung mit ausreichend Vorlauf erfolgen,“ sagte die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner. „Der kurze Vorlauf und der Termin knapp vor der Sommerpause werden der komplexen Debatte aus Sicht der BAGSO nicht gerecht. Sie erhöhen die Gefahr, dass eine Entscheidung zur Ausgestaltung der Suizidassistenz getroffen wird, die sich nicht hinreichend an dem Wert und der Würde des Lebens – auch im hohen Alter – orientiert.“

Die BAGSO hatte im August 2022 auf das erhöhte Suizidrisiko im fortgeschrittenen Lebensalter hingewiesen. In ihrer Stellungnahme „Suizidprävention im Alter stärken“ forderte sie den Ausbau der psychologischen und psychiatrischen Versorgung älterer Menschen und eine intensive gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Wert und der Würde des Lebens, auch in Grenzsituationen des Alters.

Schreiben an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages

Eckpunkte für eine gesetzliche Verankerung der Suizidprävention

BAGSO-Stellungnahme „Suizidprävention im Alter stärken“ (August 2022)

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