Der Zugang zum Internet muss für alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Alter gewährleitet sein. Das ist aus Sicht der BAGSO das zentrale Ergebnis des Achten Altersberichts der Bundesregierung „Ältere Menschen und Digitalisierung“, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Die Altersberichtskommission hat die große Bedeutung der Digitalisierung für das Leben älterer Menschen in den Fokus gerückt. Die BAGSO fordert in ihrer Stellungnahme zum Altersbericht - analog zum „DigitalPakt Schule“ - einen „Digitalpakt Alter“.
„Teilhabe und Teilnahme am konkreten Leben bedeuten Lebensqualität – auch in den Jahren obendrauf. Bescheid wissen, mitreden und mitmachen helfen. Und die neuen Medien sind dabei eine zusätzliche Chance. Auch bei Krankheit und Immobilität können die digitalen Kontakte eine große Hilfe sein“, so der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering.
Nach Ansicht der BAGSO müssen älteren Menschen in allen Kommunen niedrigschwellige Angebote zum Erwerb von digitalen Kompetenzen offen stehen, die die Vielfalt der älteren Generationen berücksichtigen. Die Verfügbarkeit des Internets ist für alle zu gewährleisten, unabhängig von Wohnort, Wohnform und finanziellen Möglichkeiten. Dies gilt insbesondere auch für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, die aufgrund mangelnder Internetverbindungen bislang häufig von digitaler Teilhabe ausgeschlossen sind.
Zugleich fordert die BAGSO in ihrer Stellungnahme das Recht auf ein Leben ohne Internet. Analoge Zugänge und Angebote wie z.B. bei Behördenangelegenheiten, Fahrscheinkauf, Bankgeschäften und vielem mehr, müssen weiterhin ohne Nachteile wie erhöhte Servicegebühren verfügbar sein.
Für den Einsatz von digitalen Technologien in der Pflege befürwortet die BAGSO die Empfehlung der Altersberichtskommission, diese immer nur unterstützend, niemals jedoch als Ersatz einzusetzen. Ethische Fragen sollten frühzeitig und unter Einbeziehung der Betroffenen diskutiert werden.
Der Achte Altersbericht „Ältere Menschen und Digitalisierung“ wurde von einer Expertenkommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Andreas Kruse ausgearbeitet. Die BAGSO stand als Vertretung der Betroffenen im engen fachlichen Austausch mit der Altersberichtskommission.