Selbsthilfehäuser und Telebetreuung

Deutsch-polnischer Workshop zu Pflege und Hospizarbeit

Aktuellmeldung

Konzepte zur Unterstützung pflegender Angehöriger waren Thema eines Erfahrungsaustauschs von deutschen und polnischen Seniorenorganisationen. Der Workshop stand unter der Überschrift „Pflege und Hospiz – Rolle der zivilgesellschaftlichen Organisationen bei der Erbringung sozialer Dienste für Seniorinnen und Senioren“. Die Veranstaltung fand am 1. September 2020 vor Ort in Berlin und virtuell statt.

Aus beiden Ländern berichteten Teilnehmende, dass der Bedarf an Pflegeleistungen höher ist als das Angebot. Pflegenden Angehörigen kommt dabei eine wichtige Rolle zu. In Polen fände eine Entwicklung weg von großen Pflegeeinrichtungen hin zu kleineren Einrichtungen statt. Es wurden Selbsthilfehäuser vorgestellt, die Pflegebedürftige tageweise betreuen. Die polnischen Teilnehmenden berichteten außerdem vom Aufbau der Telebetreuung. Sie soll Pflegebedürftigen feste Ansprechpersonen vermitteln und ein wichtiger Teil des Pflegesystems werden. Aus Deutschland wurde die Kontaktstelle PflegeEngagement in Berlin-Pankow vorgestellt, die kostenfreie Gesprächs- und Präventionsgruppen für pflegende Angehörige anbietet.

Ein weiteres Thema war die Hospizarbeit. 132 der fast 500 Palliativ- und Hospizeinrichtungen in Polen werden von Nichtregierungsorganisationen geführt, berichteten polnische Teilnehmende. In Deutschland ist die Palliativ- und Hospizpflege trotz eines gesetzlichen Anspruchs noch nicht flächendeckend verfügbar.

Der deutsch-polnische Workshop wurde von Matthias von Schwanenflügel, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Lidia Ułanowska, vom Ministerium für Familie, Arbeit und Gesellschaftspolitik der Republik Polen, eröffnet. Die Veranstaltung wurde von EUROSOZIAL e.V. ausgerichtet, von der BAGSO-Geschäftsstelle Internationale Altenpolitik unterstützt und vom BMFSFJ gefördert.