Der GERAS-Preis 2023 der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen ist an drei Pflegeeinrichtungen in Bayern, Sachsen und im Saarland verliehen worden, die sich in vorbildlicher Weise auf Menschen mit Seheinschränkungen eingestellt haben.
Der GERAS-Preis wurde am Mittwoch, dem 27. September 2023, im Rahmen der BAGSO-Mitgliederversammlung in Berlin überreicht. Eine vierköpfige Jury hatte die Preisträger aus 20 Bewerbungen ausgewählt. Das Pflegeheim „Wohnen am Schlossanger" in der Nähe von München beeindruckte die Jury mit einem vielfältigen Maßnahmenpaket und gewann den ersten Preis. Maßnahmen umfassen bauliche und gestalterische Veränderungen und die Sensibilisierung und Schulung des gesamten Einrichtungspersonals. Besonders lobenswert empfand die Jury, dass neben regelmäßigen augenärztlichen Visiten auch an Besuche durch HNO-Mediziner und Hörakustiker gedacht wurde, weil Menschen mit Seheinschränkungen ganz besonders auf gutes Hören angewiesen sind. Jurymitglied Christian Seuß hob in seiner Laudatio hervor: „In vorbildlicher Weise ist es gelungen, das Heim in den letzten sechs Jahren Schritt für Schritt zu einem sehbehindertenfreundlichen Altenpflegeheim weiter zu entwickeln. Einbezogen sind alle Bereiche des Hauses und sämtliche Beschäftigte. Somit kann erwartet werden, dass die Entwicklung absolut nachhaltig ist.“
Auch das Seniorenheim Schlossblick Rochsburg in Sachsen wurde für seine Bemühungen geehrt, sich auf Bewohnerinnen und Bewohnern mit Seheinschränkungen einzustellen, z.B. durch eine taktile Zimmerbeschriftung, ein Sprachinformationssystem und eine umfassende Personalschulung zum Umgang mit sehbeeinträchtigten Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift überzeugte die Jury vor allem mit ihren baulichen, räumlichen und gestalterischen Anpassungen und der regelmäßigen Weiterbildung der Pflege- und Betreuungskräfte sowie den Beschäftigten in der Hauswirtschaft.
Mit dem GERAS-Preis würdigt die BAGSO seit 2016 Menschen und Initiativen, die in vorbildlicher Weise dazu beitragen, dass das Leben von Menschen im Alten- und Pflegeheim lebenswerter wird. Das Preisgeld beträgt insgesamt 5.000 Euro. Stifterin des GERAS-Preises ist die im Jahr 2019 verstorbene Dr. Trude-Lotte Steinberg-Krupp, die sich über viele Jahrzehnte für die Rechte von Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen einge-setzt hat.