Die Folgen von Sehbehinderung und Blindheit im Alter werden viel zu oft übersehen, unterschätzt und nicht hinreichend berücksichtigt. Das muss sich dringend ändern, fordern der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. Anlässlich der 3. Fachtagung „Sehen im Alter“ haben sie einen Forderungskatalog veröffentlicht. Er konkretisiert, was auf bundespolitischer Ebene geschehen muss, damit auch blinde und sehbehinderte Seniorinnen und Senioren ihr Recht auf gesellschaftliche Teilhabe ausüben können.
Deutlichen Verbesserungsbedarf sehen beide Organisationen in der augenärztlichen Versorgung von Menschen in Pflegeeinrichtungen, denn Seheinschränkungen von Pflegebedürftigen werden häufig nicht erkannt. Auch muss der sozialen Isolation blinder und sehbehinderter Älterer entgegengewirkt und der Zugang zu geeigneten Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten verbessert werden. Unmittelbar nach einem Sehverlust sollten Betroffene Anspruch auf ein qualifiziertes Rehabilitationsangebot erhalten. Schließlich fordern der DBSV und die BAGSO, dass Angebote der Früherkennung und medizinischen Behandlungen flächendeckend verfügbar sind.
Forderungspapier „Sehen im Alter“ von DBSV und BAGSO im Juni 2021