Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen lehnt pauschale Überprüfungen der Fahrtauglichkeit aufgrund des kalendarischen Lebensalters als diskriminierend ab. In ihrer Stellungnahme zur geplanten EU-Führerscheinrichtlinie plädiert sie dafür, an der bisherigen Praxis festzuhalten und unabhängig vom Lebensalter risikobasierte Tests anzuordnen. Anlässe können beispielsweise eine einschränkende Krankheit, häufige Unfälle oder alkoholisiertes Fahren sein.
Ziel aller Maßnahmen muss nach Ansicht der BAGSO sein, die sichere Verkehrsteilnahme bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten, zu verbessern bzw. wiederherzustellen. Als Dachverband der Seniorenorganisationen setzt sie sich dafür ein, Trainings zur Erhaltung der Fahrtkompetenz ebenso zu fördern wie freiwillige Rückmeldefahrten mit geschulten Fahrtbeobachtern. Diese Angebote sollten in einer Kampagne breit beworben werden.
Die Europäische Union erarbeitet zurzeit eine neue Führerscheinrichtlinie, die nach ihrer Ratifizierung in allen EU-Staaten gilt. Der Entwurf der Richtlinie sieht vor, die Gültigkeit von Führerscheinen auf einen Zeitraum zu begrenzen, wie dies bereits die aktuelle Führerscheinrichtlinie vorsieht. Den EU-Mitgliedstaaten bleibt weiterhin überlassen, ob und in welcher Form mit der neuen Führerscheinregelung verbindliche Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen für Seniorinnen und Senioren eingeführt werden.