Einschränkungen und der Verlust der Sehfähigkeit treten vor allem im höheren Lebensalter auf. Die Betroffenen stehen vor zahlreichen Herausforderungen bei der Bewältigung des Alltags und der gesellschaftlichen Teilhabe. Pflegeeinrichtungen können viel dazu beitragen, dass Bewohnerinnen und Bewohner mit Seheinschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können und augenmedizinisch versorgt werden. Mit dem GERAS-Preis 2023 möchte die BAGSO Pflegeeinrichtungen auszeichnen, die sich in vorbildlicher Weise auf sehbeeinträchtigte Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen einstellen.
Gesucht werden gute Praxisbeispiele, die zeigen, welche konkreten Maßnahmen Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Seheinschränkungen umsetzen. Dies kann die sehbehindertenfreundliche Gestaltung des Hauses sein ebenso wie die Sensibilisierung und Fortbildung von Beschäftigten oder eine Kooperation mit Facharztpraxen und Selbsthilfeverbänden. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise, die mit insgesamt 5.000 Euro dotiert sind. Bewerbungsschluss ist der 14. Juli 2023.
Studien zeigen, dass insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen seltener eine fachärztliche Versorgung in Anspruch nehmen und vielfach an einer augenmedizinischen Unterversorgung leiden. Dabei ist es heute möglich, das Fortschreiten vieler Augenkrankheiten aufzuhalten oder bereits eingetretene Sehbeeinträchtigungen zu verbessern. Auch in der Gestaltung der Lebens- und Umweltbedingungen kann für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vieles getan werden, um ihre Selbstständigkeit aufrechtzuerhalten und ihre Teilhabe sicherzustellen. Ziel des GERAS-Preises 2023 ist es, gute Beispiele bundesweit bekannter zu machen und andere Einrichtungen zur Nachahmung anzuregen.
Der GERAS-Preis der BAGSO wurde erstmals 2016 vergeben. Stifterin ist die im Jahr 2019 verstorbene Dr. Trude-Lotte Steinberg-Krupp, die sich über viele Jahrzehnte für die Rechte von Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt hat.